Affenberg Salem

Hautnaher Kontakt zu Berberaffen

Affenberg Salem

Der Affenberg Salem ist ein Tierpark westlich von Salem im Bodenseekreis und zugleich Deutschlands größtes Affenfreigehege. Die Hauptattraktion des über 20 Hektar großen Waldstückes sind 200 Berberaffen (Macaca sylvana), die sich dort frei bewegen und von den Besuchern mit speziell zubereitetem Popcorn gefüttert werden können. Von den Besucherzahlen der Touristenattraktionen des Bodenseegebietes rangiert der Affenberg Salem auf dem 5. Platz.

Die Heimat der Berberaffen ist Marokko und Algerien, dort leben sie in Gebirgen in bis zu 2000 Metern Höhe. Die Tiere fühlen sich auch am Bodensee wohl, da das Klima dort dem ihrer Heimat sehr ähnelt. Die Berberaffen sind vom Aussterben bedroht. Weltweit existieren noch rund 10.000 Tiere. Eine Population kann Experten zufolge nur überleben, wenn ihr mindestens 150 Exemplare angehören. Aus diesem Grund bildet der Affenberg Salem einen wichtigen Reservebestand. 1986 konnte sogar eine ganze Gruppe von Tieren wieder ins Freiland in Nordafrika ausgewildert werden. Derzeit (Stand 2011) gibt es auf dem Affenberg drei Primatengruppen mit über 200 Tieren. Zwei haben sich entlang des Besucherpfades angesiedelt, eine dritte eher menschenscheue Gruppe hat in einem für Touristen abgesperrten Bereich ihr Streifgebiet. Ihr Verhalten kommt den Artgenossen in Nordafrika am nächsten, damit wären sie für eine Auswilderung geeignet. Berberaffen leben in gut organisierten Sozialverbänden von 60 bis 80 Tieren, sie stehen ständig in Kommunikation untereinander, stoßen verschiedenste Laute aus oder bedienen sich einer ausdrucksstarken Mimik. In einer Gruppe leben bis zu 30 Weibchen. Die Leitung des Affenbergs hat sich vor Jahren dafür entschieden, ihnen ein Hormonimplantat zu injizieren, das es erlaubt, die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft unter den Primaten zu verringern, und somit eine Möglichkeit der Bestandskontrolle darstellt. Am Affenberg beginnt die Brunftzeit im Oktober und dauert bis Januar/Februar. Die Tragzeit dauert im Regelfall fünfeinhalb Monate.

Die „Amtszeit“ eines Alpha-Männchens dauert auf dem Affenberg im Schnitt zwei bis fünf Jahre und hängt vom Konkurrenzdruck ab. 2009/2010 wurde der Primat „Adonis“ von seinem fünf Jahre jüngeren Bruder „Augustus“ gestürzt, nachdem „Adonis“ sich vermutlich bei einem Machtkampf einen Oberschenkelbruch zugezogen hatte und die Gruppe für einige Zeit verlassen musste. Das Alpha-Weibchen ist die 1988 geborene Berberaffendame „Ragana“.

Neben der Bedeutung als touristischer Anziehungspunkt genießt der Affenberg international eine hohe Reputation als Forschungsstandort. Knapp die Hälfte von dem, was man heute über Berberaffen weiß, stammt vom Affenberg. Es besteht eine Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, der Universität Zürich sowie mit dem Deutschen Primatenzentrum in Göttingen.

In einer angegliederten Damwildanlage kann das Damwild beobachtet werden. Des Weiteren befindet sich eine Storchenstation in der Nähe, die rund 40 Störche zählt.

(Quelle: Wikipedia)

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